Spitzbauchriege trauert um langjährigen Übungsleiter und Weggefährten

Wir sind unendlich traurig. Unser Übungsleiter Johannes van Bergerem ist in der ersten Maiwoche verstorben. Wir, das sind die Mitglieder der Spitzbauchriege des TSV 95 Ostenfelde. Der Vereinsname, den wir uns ausgesucht haben, sagt schon einiges über uns aus. Wir sind keine sportlichen Draufgänger mehr, die an den wöchentlichen Übungsabenden beweisen wollen, wie fit sie noch sind und was sie sportlich noch alles leisten können. Wir sind zum Teil grundverschiedene Typen, die aber alle einen Grundsatz verfolgen: Im Alter gesund und beweglich bleiben, solange es eben geht. Uns ist klar, dass man dieses Ziel eher in einer Gemeinschaft erreichen kann als allein zu Hause. Das Wohnzimmer ist keine Sportstätte. So eine Gruppe braucht jemanden, der weiß wie man so ein Vorhaben angeht. Wir hatten das Glück, den Richtigen gefunden zu haben. Johannes van Bergerem brachte all das mit, was man von einem guten Übungsleiter erwartet: Fachkenntnis und das Gespür dafür, wie weit man die älteren und alten Herren belasten kann, ohne die Freude am gemeinsamen sportlichen Tun zu trüben. Kein Schonprogramm ist gefragt. Körperlicher Drill erst recht nicht. Jeder Teilnehmer muss an sich selbst erfahren, wo seine Belastungsgrenzen liegen. Wie man zu diesen Erfahrungen kommt, das wiederum weiß der gut ausgebildete und einfühlsame Übungsleiter. Dieses Wissen brachte Johannes mit. Was noch bedeutsamer war: Er wusste dieses Wissen von Anfang seiner Tätigkeit als Übungsleiter erfolgreich einzusetzen. Dies geschah so gezielt, dass sich alle Teilnehmer darin einig waren: Das ist für uns der richtige Mann. Er gab zu Beginn eines Abends die sportlichen Inhalte vor, überließ aber jedem einzelnen, ob er sie auch ausführen konnte und wollte. Er war letztendlich derjenige, der beriet, nicht der, der bestimmte. Das war auch sein Erfolgsrezept! Wenn vierzig Spitzbäuche ihrem Übungsleiter das Vertrauen schenken, dann muss das gute Gründe haben.

Johannes gab uns das Gefühl, dass es sich lohnt, auch einmal körperlich über sich hinauszugehen. Auch dann, wenn es mal weh tut. Er ließ uns immer wieder spüren, wie wichtig wir alle für das gute Gelingen eines Übungsabends waren.

Geselligkeit, geplante und spontane, war ein wichtiger Bestandteil.

Nun muss das Training ohne ihn stattfinden. Aber die Erinnerungen an die Abende mit ihm werden bleiben und sicherlich wird die Art und Weise, wie er sie gestaltet hat, weiterhin zur Nachahmung anregen.